Die Ursprünge Widdersdorfs reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Bereits zur Römerzeit war die Region landwirtschaftlich genutzt. Nach dem Untergang des Römischen Reiches besiedelten fränkische Bauern das Gebiet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Widdersdorf 1109 als “Wedersdorp”. Der Ortsname leitet sich vermutlich von einem Personennamen oder vom Wort „Widder“ (Schafbock) ab.
Im Mittelalter bestand der Ort aus mehreren großen Höfen und gehörte kirchlich und verwaltungstechnisch zum Kurfürstentum Köln. Die Landwirtschaft dominierte das Leben: Getreideanbau, Viehzucht und handwerkliche Tätigkeiten prägten den Alltag der Bauern. Widdersdorf blieb lange eine bäuerliche Siedlung, trotz Belastungen wie Kriegen, Seuchen und feudalen Abgaben im 17. Jahrhundert.
Mit der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts wandelte sich die Struktur grundlegend. Bauern konnten ihre Höfe erwerben, wodurch Widdersdorf unabhängiger wurde. Unter französischer und später preußischer Verwaltung blieb der Ort landwirtschaftlich geprägt.
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich ein reges Vereinsleben. Widdersdorf wurde 1975 Stadtteil von Köln. Die alte Brauerei und Kornbrennerei zeugen noch heute von der wirtschaftlichen Geschichte.
In den 1960er- bis 1980er-Jahren entstand Neu-Widdersdorf als westliche Erweiterung mit Einfamilien- und Reihenhäusern. Ab 2005 folgte Widdersdorf-Süd als modernes Neubaugebiet, das den Ort erheblich vergrößerte und baulich mit Rath verband.
Die Einwohnerzahl stieg von rund 5.000 (1995) auf etwa 13.400 (2024). Heute gliedert sich Widdersdorf in Alt-Widdersdorf (historischer Kern), Neu-Widdersdorf (westliche Erweiterung) und Widdersdorf-Süd (moderne Wohngebiete).
Kirchlich bleibt St. Jakobus das Zentrum, ergänzt durch eine evangelische Gemeinde. Vereine, Sportangebote und Bürgerinitiativen prägen das gesellschaftliche Leben. Widdersdorf bewahrt seinen historischen Charakter und vereint Tradition und Moderne auf besondere Weise.
Eine ausführlichere Information zur Geschichte von Widderdorf finden Sie hier zum Download.